Bewegt gegen Rassismus – Wir alle sind Beckum
Podiumsgespräch bot spannende Einblicke
Moderiert wurde der Abend von Wilhelm Stratmann, interkultureller Trainer bei der Polizei NRW, der zunächst die Begriffe Rassismus, Migrationshintergrund, Menschen mit internationaler Familiengeschichte einordnete und das Publikum mit kleinen Übungen einstimmte.
Auf dem Podium teilten sodann 8 engagierte Menschen unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Teilen der Welt ihre persönlichen Geschichten und Erlebnisse. Von der jüngsten Teilnehmerin mit 14 Jahren bis hin zu Älteren: Die verschiedenen Stimmen spiegelten die bunte Gemeinschaft Beckums wider. Sie berichteten von positiven Begegnungen im Alltag und von der Kraft der Solidarität, die in der Gemeinschaft spürbar sei.
„Es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig zuhören und voneinander lernen“, sagte die Integrationsmanagerin der Stadt Beckum Marei-Liselotte Feile, die auch auf dem Podium saß. „Mir hat es sehr geholfen, dass ein Mädchen in meiner Grundschulklasse einfach für mich da war. Ich konnte die deutsche Sprache noch nicht gut, ich kannte mich nicht aus, wusste nicht, wie alles hier so funktioniert. Doch sie hat mich unterstützt und durch sie fiel es mir leichter mich zu integrieren“, erzählte beispielsweise die 14-Jährige Aisha, die als 4-Jährige aus Afghanistan mit ihrer Familie nach Deutschland geflohen ist.
„Für mich war das Mütterzentrum Beckum mit seinen Angeboten äußerst unterstützend, vor allem das Sprachpatenprojekt der Initiative ,Willkommen in Beckum´. Meine Sprachpatin sitzt sogar im Publikum, ohne sie hätte ich die deutsche Sprache nie so gut gelernt, danke schön“, sagt Hülya Özkann, die mit ihrer 19-jährigen Tochter Zeynep auf dem Podium saß. Die beiden kamen gemeinsam mit ihrer Familie ohne Deutschkenntnisse hierher und sprechen die Sprache heute perfekt.
Die Veranstaltung bot nicht nur Raum für persönliche Erlebnisse, sondern auch für Diskussionen über die Herausforderungen, die Rassismus und Diskriminierung mit sich bringen. Dies führte zu einem lebhaften Austausch, der die Anwesenden motivierte, sich für ein respektvolles Miteinander einzusetzen. „Bewegt gegen Rassismus – Wir alle sind Beckum“ war auch ein Zeichen für die Stärke der Gemeinschaft und das Engagement gegen Rassismus.
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus gehen noch bis zum 30. März. Auch in Zukunft soll es in Beckum ähnliche Veranstaltungen geben, um aktiv gegen Rassismus vorzugehen, das Bewusstsein zu schärfen, den Dialog und eine inklusive und bunte Gesellschaft zu fördern. Die nächste Veranstaltung findet am Donnerstag, 22. Mai statt zum Thema „Besser verstehen und verstanden werden – durch interkulturelle Kompetenz in Beruf und Alltag!“ mit den beiden interkulturellen Trainern Magdalen Adlouni und Wilhelm Stratmann.