Aktion des Integrationsrats

Obstbäume als Zeichen gegen rechte Gewalt

Im Rahmen des Fests der Kulturen 2023 hatte der Integrationsrat der Stadt Beckum dazu aufgerufen, gemeinsam ein sichtbares Zeichen gegen rechte Gewalt zu setzen. Schnell waren 11 Spenderinnen und Spender für die Baumpflanzaktion gefunden. Jetzt wurden die 11 Obstbäume gepflanzt. Die Aktion unter dem Titel „10+1 Bäume für Opfer rechter Gewalt“ lehnt sich an die Kampagne „10+1 Bäume für die Opfer des NSU“ des Landesintegrationsrats NRW an.

Verbrechen wie in Hanau oder Halle und auch die Ergebnisse der Wahlen in Thüringen und Sachsen machen deutlich, dass sich rassistisches Denken ausbreitet und die Gefahr für rechtsextreme Gewalt zunimmt. Menschenverachtende Hetze verbreitet sich im Internet, Morddrohungen werden gegen Menschen, die aus islamischen Ländern stammen oder jüdischen Glaubens sind, Aktivistinnen und Aktivisten, Politikerinnen und Politiker sowie Opferanwältinnen und Opferanwälte ausgesprochen.

Bäume stehen in einer Reihe
An Gemeinschaft wachsen, auch dafür stehen die neuen Obstbäume.

Beim Pressetermin an den frisch gepflanzten Bäumen erklärte der Vorsitzende des Integrationsrats der Stadt Beckum Mehmet Bilgic:

„Wir wollen damit ein Zeichen des Respekts und der Hoffnung setzen. Jeder Baum steht nicht nur für ein gewaltsam und viel zu früh beendetes Leben, sondern auch für Toleranz, Vielfalt und Menschlichkeit."

Die Zahl 11 ergibt sich aus 10 Bäumen für die 10 Opfer des NSU, 1 Baum wird allen genannten und ungenannten Opfern rassistischer Gewalt gewidmet. Die 11 in Beckum gepflanzten Bäume sollen die Dimension dieser Verbrechen veranschaulichen. Gleichzeitig soll so ein Erinnerungsort geschaffen werden, um ein starkes Signal des Widerstands innerhalb Beckums gegen rechtsextremistischen Terror zu setzen.  „Es ist unsere Pflicht, den Opfern ein Gesicht zu geben. Wir erinnern damit auch an die Opfer von Kassel, Halle und Hanau”, machte Ergül Aydemir vom Landesintegrationsrat deutlich. Der Initiative des Landesintegrationsrats seien bereits 23 Städte in Nordrhein-Westfalen gefolgt.

In Beckum wurden Apfel-, Birnen- und Kirschbäume in einer Reihe auf der Streuobstwiese zwischen Dalmerweg und dem Westpark gepflanzt und mit Hinweis-Stelen versehen. Das Obst ist zum freien Verzehr für alle Beckumerinnen und Beckumer.

Die Bäume kamen von folgenden Spenderinnen und Spendern:

Stele
Die Bäume wurden mit Stelen versehen.

Integrationsrat der Stadt Beckum, CDU-Fraktion im Rat der Stadt Beckum, SPD Ortsverein Beckum, Bündnis 90/ Die Grünen Beckum, Ratsfraktion der Freien Wähler Gemeinschaft Beckum, FDP Ortsverband Beckum, Arabisch-Deutscher Verein Beckum e. V., Deutsch-Türkischer Kulturverein Beckum e. V., Mescid-i Aksa Moschee Neubeckum, Orthopädie Venne Beckum, private Spende.