Neue Wohnbauflächen
Start im Kirchfeld
Was ist geplant?
Städtebauliches Ziel des Bebauungsplans Nr. VE 10 „Kirchfeld“ ist die Erweiterung des Wohnbauflächenpotenzials im Stadtteil Vellern. Mit der geplanten Bauflächenentwicklung werden 30 Baugrundstücke, insbesondere für Einfamilien- und Doppelhäuser, geschaffen.
Die Grundstücke für die Einfamilien- und Doppelhäuser sind zwischen 220 und 535 Quadratmeter groß. Für ein kleines Mehrfamilienhaus steht eine Fläche von rund 870 Quadratmetern zur Verfügung. Insgesamt umfasst das Gebiet eine Fläche von 19.697 Quadratmetern, davon sind 11.856 Quadratmeter als allgemeine Wohngebietsfläche ausgewiesen. Ziel der Planung ist eine sinnvolle und harmonische Abrundung der vorhandenen Ortsrandlage.
„Mit diesem neuen Wohngebiet werden wir den Bedarf in Vellern gut abdecken, klimaneutrale Wärmeversorgung inklusive. Ich freue mich sehr, dass das klappt und wir jetzt anfangen können", erklärte Bürgermeister Michael Gerdhenrich beim symbolischen 1. Spatenstich.
Die Bauleistungen umfassen insgesamt 550 Meter Regenwasserkanalisation, 470 Meter Schmutzwasserkanalisation und ein Regenrückhaltebecken, aus dem das Regenwasser gedrosselt in den Stichelbach eingeleitet wird. Das anfallende Schmutzwasser wird über das vorhandene Pumpwerk Vellern zur Kläranlage Neubeckum abgeleitet. Die öffentliche Verkehrsfläche wird in einer asphaltieren Baustraße hergestellt.
Die Versorgungsträger werden Ihre Leitungen, einschließlich Glasfaser, innerhalb der Bauzeit mitverlegen. Eine Besonderheit ist die Verlegung einer Kaltnahwärmeversorgung durch die Energieversorgung Beckum (EVB) als Alternative zur herkömmlichen Wärmeversorgung.
Besonderheit Kaltnahwärme
Hierbei wird die Wärmeerzeugung über 15 Erdwärmesonden bei 150 Metern Tiefe und einer Technikzentrale realisiert. Die Wärmebereitstellung erfolgt über dezentrale Wärmepumpen, welche die Energie aus dem Solenetz auf angenehmes Raumwärmeniveau und zur Warmwasserbereitung anheben. Für die Nutzenden besteht aufgrund eines Soleleistungspreismodells der EVB ebenfalls die Möglichkeit ihre eigene PV-Energie für die Wärmepumpe zu nutzen. Im Sommer kann das Erdsondenfeld zur passiven Kühlung über dieselben Wärmepumpensysteme herangezogen werden. Diese hocheffiziente Form der Wärme- und Kälteversorgung stellt einen signifikanten Entwicklungsschritt hin zu einer treibhausgasneutralen lokalen Energieversorgung für Wohn- und Gewerbegebiete dar. „Neben dem Energiespeicher ist dies ein weiterer großer Schritt in Richtung Klimaneutralität”, stellte EVB-Geschäftsführer Dr. Daniel Dierich die Bedeutung heraus.
Kosten und Bauzeit
Die Maßnahme wurde im September ausgeschrieben. Der Auftrag zur Erschließung wurde an ein heimisches Tiefbau-Unternehmen vergeben. „Es ist toll, dass damit die Wertschöpfung vor Ort bleibt”, so der Bürgermeister. Die Gesamtkosten für die Kanalisation einschließlich Regenrückhaltebecken und die Baustraße inklusive Ingenieurleistung belaufen sich auf rund 1.125.000 Euro. Die geplante Bauzeit ist von Mitte November 2024 bis Ende April 2025.
Der Rat der Stadt Beckum hatte den Bebauungsplan Nr. VE 10 „Kirchfeld“ in seiner Sitzung am 23.05.2024 beschlossen.